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1. Teil: Korruption am Ende der Welt – Gottes Geschenk
© Koláž AKTU.cz Die Redaktion von AKTU.cz kartierte über mehrere Monate hinweg das korruptive Handeln in Božím Dar. Den vorliegenden Informationen zufolge kommt es dort nicht nur zu Amtsmissbrauch seitens des Bürgermeisters von Božím Dar, Jan Horník, sondern auch zu Gesetzesverstößen bei der Verwaltung fremden Eigentums. Mehr in der Videoreportage von Jiří Forman
Boží Dar ist buchstäblich ein Paradies für Skifahrer. Abgesehen von einigen Skipisten gibt es hier nicht den Ansturm von Touristen und Skifahrern wie beispielsweise im Riesengebirge. Seit einigen Jahren ist Jan Horník Bürgermeister der Stadt. Dabei agiert er fast schon verdächtig im Interesse des lokalen Unternehmers Anton Jurica, wobei ihm der Gemeinderat unterstützend zur Seite steht.
Die Grundstücke, die Boží Dar vermietet, nutzt Jurica zu lächerlichen Konditionen, manchmal sogar kostenlos. Auf diesen Flächen hat er selbst Skigebiete errichtet, in denen er monatlich Hunderttausende verdient. Einige Grundstücke werden dabei sogar gratis verwendet.
Die Stadt Boží Dar führt keinerlei offizielle Aufzeichnungen darüber, dass einige Flächen von Jurica genutzt werden, weshalb es sehr wahrscheinlich ist, dass diese „schwarz“ verwendet werden. Auch hier verdient Jurica Geld – sei es durch den Betrieb eines Sessellifts oder einer Skipiste.
Horník selbst behauptet, dass alles mehr oder weniger in Ordnung sei, selbst wenn man bedenkt, dass er im Haus von Jurica wohnt. Er sieht darin überhaupt keinen Interessenkonflikt.
Die Redaktion von AKTU.cz hat gegen Horník und den Gemeinderat Strafanzeige erstattet, da wir davon ausgehen, dass hier Straftaten begangen werden – nicht nur im Zusammenhang mit der Verwaltung des Vermögens von Boží Dar, sondern auch, weil hier enorme Geldsummen im Umlauf sind, von denen der Staat keinerlei Kenntnis hat. Zahlreiche Gelder werden nicht ordnungsgemäß im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit deklariert, und es kommt vermutlich auch seitens Klubu Krušných hor zu einem möglichen Missbrauch von Fördermitteln. Das Geld für den Bau des Snowboardparks könnte nämlich letztlich auf Skipisten gelandet sein, die auf Grundstücken von Boží Dar an jemanden vermietet sind, der nicht derselbe ist wie der, der den Vertrag mit Boží Dar unterzeichnet hat.